Wegweisendes Konzept der Inklusion

50 Jahre Kinderhilfe Oberland

Kinder springen auf einer Sommerwiese. Foto: Felix Pitscheneder
Die Kinderhilfe feiert ihren 50. Geburtstag. Foto: Felix Pitscheneder

Die Kinderhilfe Oberland gehört zu den Pionieren in Fragen der Inklusion und Frühförderung. Mit Blick auf die Eröffnung der ersten Einrichtung 1974, feiert das Unternehmen, das zur Diakonie München und Oberbayern gehört, jetzt seinen 50. Geburtstag.

"Es ist normal, verschieden zu sein!" Dieser Grundgedanke der Inklusion trage die Arbeit der Kinderhilfe Oberland bis heute, wie Andrea Betz Vorstandssprecherin der Diakonie München und Oberbayern und zugleich Geschäftsführerin der Kinderhilfe Oberland erklärt.

Sie betont: "Die inklusive Arbeit der Kinderhilfe Oberland ist wirklich wegweisend - und das lange bevor Inklusion ein fester Bestandteil des Bildungssystems wurde. In unseren Kindertageseinrichtungen schaffen wir ein Umfeld, in dem Kinder unabhängig von ihrem individuellen Entwicklungsstand oder ihrer Behinderung gemeinsam spielen und lernen. Bei uns erhalten alle Kinder eine gezielte und individuelle Förderung. Wir sehen diese Vielfalt als echte Bereicherung. Wir danken allen Mitarbeiter*innen, die diesen Gedanken in den vergangenen Jahrzehnten unterstützt haben und weiter in die Zukunft tragen."

Auch ihre Mit-Geschäftsführerinnen Anja Erndtmann und Barbara Scherdi teilen diese Einschätzung.

Anja Erndtmann: "Die Arbeit der Kinderhilfe Oberland ist ein Vorbild für viele. In unseren verschiedenen Angeboten erleben die Kinder dank unserer Mitarbeitenden täglich, dass Vielfalt eine Stärke ist und jede*r einen Platz in der Gemeinschaft hat."

Und Barbara Scherdi ergänzt: "Die Fortschritte durch Frühförderung und Inklusion sind beeindruckend. Dank des Engagements unserer Teams und der Unterstützung der Eltern können wir Kindern die bestmögliche Betreuung und Förderung bieten – für einen guten Start ins Leben."

Bereits 1973 war die Kinderhilfe auf Initiative des Kinderarztes Dr. Albrecht Schätz als Verein in Weilheim gegründet worden. Damals wuchs das Bewusstsein für die Bedeutung einer gemeinsamen Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderungen.

1974 eröffnete die Kinderhilfe mit dem Kinderhaus in Polling eine heilpädagogische Tagesstätte, um Kinder mit Behinderungen, Verhaltensauffälligkeiten und Entwicklungsverzögerungen, die in Regeleinrichtungen keine adäquate Betreuung fanden, zu unterstützen. Die Einrichtung entwickelte sich schnell zu einem Anlaufpunkt für Familien aus dem gesamten Landkreis und den angrenzenden Regionen.

Pionierarbeit in der Frühförderung

Ein weiterer Meilenstein war die Gründung der ersten Frühförderstelle im Jahr 1977. Mit einem Team aus drei Mitarbeitenden begann die Frühförderung im Landkreis, welche heute auf über 75 Fachkräfte angewachsen ist. Ergotherapeut*innen, Logopäd*innen, Physiotherapeut*innen, Sozial- und Heilpädagog*innen sowie Psycholog*innen arbeiten eng mit Eltern, Kinderärzt*innen und Kindertageseinrichtungen zusammen, um die bestmögliche Unterstützung für die Entwicklung der Kinder zu ermöglichen.

Seit Ende der 1970er Jahre konzentrierte sich die Kinderhilfe auf die Entwicklung dezentraler Betreuungsmöglichkeiten und die Integration von Kindern mit Behinderungen in reguläre Gruppen. Begleitet vom Deutschen Jugendinstitut entstand das "Weilheimer Modell", welches Mitte der 1980er Jahre zur Einrichtung integrativer Kindergärten im Landkreis Weilheim-Schongau führte.

Entwicklung bis heute

2008 rief der Gründungsverein gemeinsam mit der Diakonie Herzogsägmühle die gemeinnützige GmbH Kinderhilfe Oberland ins Leben. Sie ist damit heute Teil der Diakonie München und Oberbayern.

Heute beschäftigt die Kinderhilfe Oberland rund 430 Mitarbeitende. Mit interdisziplinären Frühförderstellen in Penzberg, Weilheim, Peißenberg, Peiting, Schongau und Steingaden sowie integrativen Kindertageseinrichtungen in Altenstadt, Bernried, Polling, Peißenberg, Hohenpeißenberg, Peiting, Penzberg, Utting und Tutzing, sowie einem integrativen Hort in Weilheim deckt sie ein breites pädagogisches Spektrum ab. Zusätzlich bietet die Kinderhilfe Mittagsbetreuungen und offene Ganztagsangebote an Schulen in der Region an.

Perspektivisch kommen zwei integrative Kindertageseinrichtungen in Geltendorf und Schwabsoien hinzu. Die Kinderhilfe wächst also weiter. "Wir freuen uns sehr, wie sich der integrative Gedanke der Gründerjahre entwickelt hat und uns heute in die Zukunft trägt", so Andrea Betz.

 


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